Samstag, 22. August 2009
La vida en Sol de Primavera
Die erste Woche in der Fundacion ist fuer mich mehr oder weniger schnell vergangen. Ab Dienstag besuchte ich morgens den Spanischunterricht, um meine doch eher rudimentaer vorhandenen Sprachkenntnisse zu verbessern. Mein Lehrerin Sahira versucht ihr bestes, mich mit den Spanischen Verben und Zeiten bekannt zu machen. Dank ihren Erklaerungsversuchen muessen wir nicht jedes Mal den Dictionario hervornehmen, aber manchmal enden halt auch die ausgefallensten Erklaerungen im Nachschlagen des Wortes.
So langsam finde ich mich in Quito etwas zurecht. Sehr wohl fuehle ich mich in unserer kleinen Wohnung. Zwar macht sie von aussen nicht unbedingt den Anschein, sauber und gemuetlich zu sein. Aber die Aussicht ist schoen, obwohl der Aussichtspunkt gleichzeitig auch das Hunde-WC ist. Mit den drei Hunden konnte ich schon erste Fuetterungsversuche durchfuehren und siehe da, alles ging sehr friedlich zu und her…Uebrigens kann man an ganz schoenen Tagen sogar den Cotopaxi von unserer Terrasse aus sehen. Siehe Beweisfoto!
Schritt fuer Schritt lerne ich die Arbeit der Fundacion kennen. Nicht nur die Jugendlichen finden hier eine Ausbildung in den verschiedenen Ateliers, auch die Menschen in den Quartieren rund um die Fundacion erhalten Unterstuetzung. So arbeiten neben den Ausbildern und Lehrern auch drei Sozialarbeiterinnen und ein Psychologe in der Fundacion. Die Sozialarbeiterinnen sind vor allem auf der Strasse unterwegs, jede in ihrem zugeteilten Quartier. Dort arbeiten sie mit kleinen Kindern, spielen mit ihnen, bringen ihnen zum Beispiel das Zaehlen oder die Farben bei. Diese Kinder haben zwar Eltern, sind aber tagsueber total auf sich selber gestellt. Die Groesseren schauen zu ihren kleinen Geschwistern. So kann es gut sein, das eine 9 Jaehrige ein Baby auf dem Ruecken traegt und noch zu seinen beiden kleinen Schwestern schauen muss. Ausserdem versuchen die Sozialarbeiterinnen Jugendliche aus den Quartieren fuer die Fundacion zu gewinnen. Sie haengen Plakate auf und sprechen mit den Eltern.
Ich konnte diese Woche zwei Sozialarbeiterinnen waehrend ihrer Arbeit in den Quartieren begleiten. Nur ca. 10 Minuten oberhalb unserer Wohnung trafen wir auf eine Gruppe von Kindern, die aus sehr armen Verhaeltnissen stammen. So waren sie schmutzig und trugen kaputte Kleider. Wir spielten mit ihnen und schon bald war die Barriere gebrochen. Sie schauten mich mit ihren grossen schwarzen Augen an und fragten mich allerlei. Am naechsten Nachmittag fuhren wir in ein anders Quartier, wo uns schon wieder eine Horde von Kindern erwartete. Diese Kinder waren etwas groesser und konnten sich schon etwas laenger mit dem Spiel oder dem Malen eines Bildes verweilen. Mit einer Gruppe von Jungs spielte ich UNO, ein Spiel, das hier sehr beliebt ist. Die Sozialarbeiterinnen erzaehlten mir etwas ueber das Leben in diesen Barrios = Quartieren. Eines ist klar, es sind sehr gefaehrliche Orte. Die Kinder wachsen in einer Umgebung auf, wo Drogenhandel, Agressivitaet und Ueberfaelle keine Seltenheit sind.
Wie wichtig ist die Arbeit der Fundacion gerade an solchen Orten!
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1 Kommentar:
ja die ersten tage sind sehr schwer!
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