Mittwoch, 27. Januar 2010

Vulcano Tungurahua

In Baños, einem voll touristischen Ort mit Touropartor an jeder Strassenecke, wollten wir den aktiven Vulkan Tungurahua zu sehen bekommen. Die Touroperatoren buhlten um uns und jeder war natuerlich wieder unser "amigo"... Doch wir bestiegen ein Taxi und liessen uns von einem aussergewoehnlich netten Taxifahrer weit weit den Berg hinauffahren zu "las Antenas" um die beste Sicht auf den Vulkan zu haben. Die anderen Touristen, welche mit den Bussen der organisierten Touren den Vulkan besichtigen wollten, bekamen leider nicht das zu sehen, wo wir...



WOW WOW WOW WOW WOW:.. Lava... Welch ein Spektakel!!!







AmaZOOnica

Beim Ausflug in den Oriente von Ecuador tat sich fuer uns eine total neue Seite vom wahnsinnig vielseitigen Land auf... Statt Berge, Landwirtschaft, Vulkane und enendliche Weiten sahen wir den wundervollen gruenen Regenwald im oestlichen Teil des Landes. Hier kommen also alle die Fruechte her, die wir taeglich zu grossen Haufen aufgetuermt ueberall an jeder Strassenecke zu sehen bekommen...
Mit dem Bus fuhren wir von Tena eine ganze Weile durch die gruene Landschaft, staunend ueber die Vegetation und nicht wissend, wo wir dieses Mal landen wuerden. Der Bus hielt an und lud uns aus... Im Nirgendwo... In der Naehe war ein Fluss, von wo uns ein Kanu in unsere Lodge fahren sollte... Naja, also suchten wir mal den Fluss und warteten. Eine Familie war grad am Baden und am Haarewaschen im Fluss...


 Schon bald kam das Kanu und brachte uns in die Lodge, wo wir von 3 Voluntaeren empfangen wurden. Unser Haeuschen war aus Bambus gebaut, wunderschoen in Mitten des Waldes gelegen und wurde gerade von einer Herde Totenkopf-Aeffchen besucht, welche ueber uns durch die Baeume huepften... Die Lodge gehoerte einer Organisation an, die Selva Viva hiess und auch noch einen Tierauffangstation und einen Jungle-Schule betrieb.
Die Tierauffangstation besuchten wir gleich noch am ersten Tag. Dort arbeiten Freiwillige aus aller Welt. Uns fuehrte Timo, ein Junger Deutscher durch das Areal und erzaehlte uns zu jedem Tier eine mehr oder weniger lange Story.

Angefangen hatte alles vor Jahren mit 3 Affen, nun sind ueber 500 Tiere im AmaZOOnico. Viele Tiere wurden an der Grenze von der Polizei aufgefunden, welche den Tierschmuggel verhinderte und die Tiere ins AmaZOOnico brachte. Andere Tiere wurden von Leuten gebracht, die sie entweder "gefunden" oder sie als Haustiere nicht mehr wollten.
So erzaehlte uns Timo von einem Affen, der als Baby auf dem Ruecken seiner Mutter aufgegriffen wurde. Die Mutter wurde abgeschossen und fiel samt ihrem Baby vom Baum. leider direkt auf den Ruecken und verletzte so ihr Junges. Der Affe ist nun koerperlich behindert und fristet sein Dasein in einem Kaefig mit einem agressiven Kumpanen seiner Art, der ihn nur in Ruhe laesst, weil er denkt, dass es sich beim dem schmaechtigen Tier um ein Jungtier handelt.
Dann gibt es viele Voegel, darunter Papageien und Tucane. Die Papageien koennen die meisten nicht mehr fliegen, da ihnen als Jungtiere die Schwanzfedern gestutzt wurden. Viele Menschen halten Papageien als Haustiere ohne sich bewusst zu sein, dass diese ueber 80 Jahre alt werden koennen. Irgendwann haben sie genug vom kreischenden Tier und wollen ein anders Haustier... was nun mit dem Papagei???



Ziel des Projektes ist es, die Tiere wieder auszuwildern, was leider nicht sehr oft passiert. Entweder haben die Tiere ihren Jagdinstinkt nie erlernt, da sie als Haustiere aufgewachsen sind. Oder sie haben sonst einen "Schaden"... So gibt es einen Affen im AmaZOOnico, der Angst vor Baeumen hat...????...
Einmal konnten die Freiwilligen einem Faultier samt Jungtier zur Freiheit verhelfen. So hangte das Tier angebunden vor einer Huette einer Familie. Ein Helfer fragte, was sie mit dem Tier wollen... Bevor das Faultier zum Festschmaus verarbeitet werden konnte, tauschte der Helfer das Faultier gegen eine Kiste Bier...


Freitag, 15. Januar 2010

Illinizas Norte von 3900 auf 5135 Meter ueber Meer!!!

Um 4.45 Uhr klingelte heute der Wecker... Doch schon herrschte grosse Betriebsamkeit im Hostal La Llovniza. Die erste Gruppe, die auch auf den Illinazas Norte wollten, war schon um 4.00 Uhr losgefahren. Eigentlich alle, die an diesem Tag auf den Illinizas wandern wollten, nahmen die Wanderung mit einem Fuehrer in Angriff. Wir informierten uns jedoch gut ueber den Hike und uns wurde gesagt, dass wir gut ohne Guide laufen koennten...
Rege und ich hauten zuerst so richtig rein beim Fruehstueck...Jede Energie wurde heute gebraucht... Und erst dann gings los. Der Besitzer des Hostals Bladimir... von uns "Flaedu" genannt... brachte uns mit seinem 4x4 ueber holprige Wege hinauf auf 3900 Meter, den Ausgangspunkt unserer Wanderung.

Den Start der Wanderung musste noch etwas hinausgezoegert werden, denn die Sicht auf den Cotopaxi, der im Morgengrauen noch maiestaetischer und schoener aussah als sonst, liess uns den bevorstehenden Aufstieg etwas vergessen.
Nachdem wir unsere Fotos geschossen, die Wanderstoecke mondiert und die Motivation hervorgeholt hatten, gings los. Schon bald spuehrten wir, dass wir die  4000 Meter-Grenze ueberschritten hatten. Das Schnaufen fiel uns schon schwerer und erste Bedenken ueber das Gelingen der Besteigung wollten hoch kommen.

Hier hinauf wollten wir!!! Und zwar ganz noch oben auf das Spitztli... Wow...
Langsam aber stetig liefen wir hinauf und bald normalisierte sich unsere Atmung und wir kamen gut voran. Die drei Amerikaner, die eine Stunde vor uns gestartet waren, holten wir schon vor dem Refugio ein, welches auf 4700 Metern eine willkommene Verschnaufpause bieten sollte.

 

Nach zwei Coca-Tee (Tee hergestellt aus Kokainblaettern...:-)))soll gegen die Hoehenkrankheit helfen, vielen Nuesschen und Schweizerschoggi, gings weiter, um noch die letzten 400 Hoehenmeter zu bewaeltigen. Rege's Kopf begann nun ernsthaft wehzumachen und sie konnte das Pochen in ihrem Kopf kaum mehr aushalten. Tja, die Hoehe ist nicht zu unterschaetzen. So liefen, oder besser kletterten wir, langsam und vorsichtig weiter. Es wurde uns gesagt, dass wir auf den letzten Metern Klettern muessten und dass der Weg etwas schwierig zu finden sei. Naja, die Fussspuhren, der vor uns gestarteten, halfen uns den richtigen Weg zu finden.



Nach eineinhalb Stunden seit der Staerkung im Refugio hatten wir es geschafft!!! Wir erklammen gemeinsam den Gipfel des Illinizas Norte, 5135 Meter ueber Meer!!! Unendlich stolz und immer noch schnaufend sahen wir uns um und konnten es kaum glauben, dass wir oben waren. Die Aussicht war atemberaubend!!!
Eine ganze Stunde verbrachten wir auf dem Gipfel und genossen die Sonne, die Aussicht und vor allem unser mitgebrachtes Essen.




Der Abstieg fuehrte nicht mehr die gleiche Route entlang. So war die Strecke durch Geroell und loses Gestein sehr angenehm und knieschonend und vor allem viel viel kuerzer!!! 
Nach 2 Stunden waren wir bereits wieder am Ausgangspunkt... muede, aber gluecklich.

Leider wurden Reges Kopfschmerzen noch viel schlimmer. Auch hatte sie recht starke Schwindelanfaelle auf den letzten Hoehenmetern. Erst am naechsten Tag klangen die Kopfschmerzen langsam ab, was sicherlich auf die Hoehe zurueckzufuehren war.
Diese Wanderung war der Test fuer unsere Cotopaxi-Besteigung (Cotopaxi 5898 Hoehenmeter) Nach einer kurzen Diskussion, Rege und ich diskutieren eh nie lange, waren wir uns einig, dass die Besteigung des Cotopaxi wohl doch eine Nummer zu gross, respektive zu HOCH, fuer uns war. Schliesslich waren wir ja in den Ferien und nicht in einem Bergsteiger-Projekt!!! Und die Gesundheit ist uns das Wichtigste.
So fuhren wir an den Fuss des Cotopaxi in eine wunderschoene Lodge und genossen den Anblick des wunderschoenen Berges... Am Morgen konnten wir durch ein Fernrohr sogar einige schwarze Puenktchen (Menschen) erkennen, die den Cotopaxi in der Nacht bestiegen hatten...






Montag, 11. Januar 2010

Quilotoa Circuit


Wo soll ich denn nur anfangen??? Nach zwei Tagen im Cloudforest von Mindo und einer sechs stuendigen Auf-und Abwanderungn im Regenwald, machten wir uns auf nach Quilotoa. Eigentlich wussten wir nicht genau, was uns dort erwartete, aber der Bericht im Reisefuehrer klang doch recht vielversprechend. So staunten wir nicht schlecht, nachdem wir am Morgen noch von Huehnergegacker und Kolibrigezwitscher geweckt wurden, wohin uns die lange Busfahrt fuehrte. Eine kleinere Schwierigkeit von Mindo nach Quilotoa zu gelangen bestand darin, dass wir von Mindo aus nach Quito und von Quito aus weiter in den Sueden fahren mussten. So landeten wir gaaaaaaaaaaaanz im Norden Quitos und mussten quer durch die ganze Stadt gaaaaaaaaaaanz in den Sueden zum Busbahnhof kommen, um den Bus nach Latagunga zu erwischen. In der Mitte der Stadt gaben wir auf... Vergeblich versuchten wir uns mit unseren riesen Rucksaecken in den hoffnungslos ueberfuellten Bus zu quetschen! Keine Chance!!!
So nahmen wir ein Taxi, dass uns die restlichen 22 Kilometer quer durch Quito fuhr und ohne Zwischenfaelle am Busbahnhof von Quitumbe ablud.
Von dort gings eine ganze Weile, bis wir schliesslich 3400 Meter ueber Meer in Quilotoa ankamen. Wow, war das einen andere Welt...

Die Menschen, alle in rote Ponchos gehuellt, kamen eigentlich nur auf uns zu, wenn sie irgendein Geschaeft witterten. Man kann es ihnen nicht veruebeln, denn hier oben herrscht wirklich kein Luxus! So fanden wir auch einen recht einfache und etwa unkonventionelle Unterkunft vor. Das Hostal war eigentlich ganz in Ordnung, die Zimmer sauber und den einen Tag hatten wir sogar fliessendes Wasser... Das Essen wurde uns in ihrer Stube serviert. Zusammen mit Huehnern, einer Katze, einem Hund und den fuenf Kindern der Familie assen wir unser Znacht, dass von der Mama gekocht wurde.

Am naechsten Tag weckte uns die Sonne und die Motivation zur Umrundung der Lagune war noch viel groesser. Auf den 12 Kilometern rund um die Lagune von Quilotoa gings wohl keinen Meter geradeaus... Bergauf, Bergab... ganz so wie wir uns das fuer unser "Cotopaxi-Training" vorgestellt hatten.... Der Blick hinunter zur Lagune und vor allem in die umliegenden Berge war umwerfend.




Die folgenden drei Tage verbrachten wir in der Umgebung der Quilotoa Laguna. Am 2. Tag vertrauten wir all unser Gepaeck einem armen Pferdchen an, welches unsere Rucksaecke zum 11 Kilometer entfernten Dorf trug. Wir marschierten auf einem anderen Pfad auch in dieses Dorf und waren doch recht froh, als unsere Rucksaecke am abgemachten Ort abgestellt waren...
Unser Hoehentraining machte uns riesig Spass. Nur am letzten Wandertag machte das Wetter nicht so mit und wir wanderten mit unseren Ponchos... ich im Coop-Poncho... im triefenden Regen. Zum Glueck war unsere Hotel mit einer warmen Dusche ausgestattet!!!


Die Doerfchen hier oeben sind schon sehr einfach... Die Menschen leben in kleine Haeuschen und fast alle Hauser sind entweder mit "Shop, Grocery Store, Cafe, Agua, Cola..." angeschrieben.

Montag, 4. Januar 2010

Quito - Teleferico

Wenn Engel reisen.... dann lacht der Himmel. Was fuer ein Wetterglueck hatten wir heute!!! Die Sonne schien uns schon am Morgen ins Zimmer und motivierte uns nochmehr fuer unser Vorhaben.






Rege, Verito und ich machten uns auf, um den Teleferico von Quito zu besteigen... Wir wollten also von 2800 Metern ueber Meer auf 4100 Meter rauf LAUFEN!!! Und wie das hier in Ecuador so ist, es laeuft eben alles etwas anders. So fuehrt der Weg nicht wie gewohnt im Zickzack und auf moeglichst angenehme Art den Berg hinauf. Nein, es geht einfach HINAUF und zwar ziemlich direkt und ohne grosse Umwege! So brauchten wir 3,5 Stunden fuer den Aufstieg. Rege und ich schnauften wie zwei alte Dampfloks und kaempften vor allem mit dem fehlenden Sauerstoff. Die Luft ist eben schon recht duenn da oben. Verito spazierte recht munter mit. Doch oben, als Rege und ich uns ausgeschnauft hatten, waren wir zwei tiptop munter. Verito jedoch konnte kaum noch laufen und ausser ihre beiden Ohren, das ihre Aussage..., tat ihr aaaaaalles weh!!! Arme Verito ;-(
Doch einfach umwerfend war die Aussicht. Wir konnten alle 4 Vulkane sehen: Cotopaxi, Antisana, Cayambe und sogar den Chimborazo!!! Wow wow wow, es war einfach umwerfend schoen und dafuer lohnten sich die dreieinhalb Stunden krampfen alle mal.
Mit diesem Marsch war auch der Startschuss fuer das Projekt "Aufstieg-Cotopaxi" erfolgt. In zwei Wochen wollen Rege und ich fit genug sein, um mit Juan Carlos, dem Berfuehrer, den 5700 m.u.Meer hohen Vulkan zu erklimmen. Dafuer muessen wir nun aber 2 Wochen fleissig wandern und vor allem noch mehr Hoehenluft schnuppern!!!

El año viejo






Silverster in Quito ist ein Abenteuer fuer sich. Die Menschen hier pflegen echt etwas spezielle Braeuche. Einer davon ist das verbrennen von Puppen. Diese Puppen kann man an jeder Strassenecke kaufen. Gefuellt mit Saegemehl sind die Puppen mit Jeans und anderen Kleidungstuecken hergestellt. Diese Puppen werden um Punkt 24.00 Uhr verbrannt. Es muss hier ja nicht erwaehnt werden, dass wirklich JEDER hier so eine Puppe verbrennt. Bei 2'000'000 Einwohnern geben diese brennenden Puppen ein Bild ab, das einem eher an einen Kriegszustand erinnert...
Meine Freunde Santi und Verito haben doch tatsaechlich eine "Ali-Puppe" hergestellt. Anscheinend ist es Tradition, eine Person "nachzubauen", die einem in diesem Jahr irgendwie beeinflusst hat. Sei es im Positiven oder im Negativen. (Natuerlich hatte es viele brennende "Raphael Correas"... Ecudaors Praesident) Ich fuehlte mich also sehr geehrt, quasi als Zeichen unserer Freundschaft als Puppe nachgebaut zu werden. Verito hat an alles gedacht. So hatte die Ali-Puppe Armbaendeli und natuerlich mein typisches Steinketteli an...
Ein weiterer Brauch sind die als "Weiber" verkleideten Maenner, die auf den Strassen herumstehen und mit einem Seil die vorbeifahrenden Autos anhalten und um Geld bitten. Tatsaechlich geben alle Geld, auch unser Taxifahrer hatte fuer jede "Nutte", wie Rege und ich diese Weiber nannten, ein Geldstueck bereit gehabt...
Um Punkt 12 war ein Feuerwerk ueber Quitos Gassen... es ballerte und knallte... Eben wie es sich fuer eine richtige Silvesternacht so gehoert...
Feliz año nuevo!!!