Montag, 21. Dezember 2009

La Visita en Santa Maria del Taochi





Schon im September traf ich Bettina und Ania aus Deutschland in Quito. Sie wollten fuer ein Jahr ein Voluntariat in Ecuador machen. Ich versprach ihnen damals, dass ich sie im Dezember besuchen werde, wenn ich wieder in Quito sein werde.
Gesagt getan. So begann am Dienstagmorgen mein Abenteuer "Santa Maria del Toachi". Ich brauchte fast 2 Stunden, um ueberhaupt durch Quito zum Suedlichen Terminal "Quitumbe" zu gelangen. Die Distanzen in Quito sind unglaublich... und der Verkehr moerderisch!!!
Vom Terminal Quitumbe brachte mich ein Bus sicher nach Patricia Pilar. Schon dort staunte ich ueber den Ort und fragte mich, wo um alles in der Welt ich nun wieder gelandet bin. Ich traf Ania und Bettina und sie sagten mir, dass wir nun noch die Ranchera nehmen muessten, um nach Santa Maria zu gelangen... das dauere nur 1 bis 2 Stunden!!! Wow!!!
Das kleine Dorf Santa Maria del Toachi liegt echt voll in der "Pampa", wie wir so schoen sagen. In diesem Dorf ist das Internat und die Schule, die von 3 Nonnen gefuehrt werden. Vor 20 Jahren hat ein Deutscher Priester diese Instution zusammen mit Nonnen aufgebaut. Im Internat sind 25 Kinder, welche in der Umgebung von Santa Maria wohnen, jedoch einen so weiten Schulweg haben, dass sie ueber die Woche im Internat bleiben. Dort kuemmert sich Schwester Benedicta um das Wohl der Kinder. Ania und Bettina unterstuetzen sie dabei so gut sie koennen. Sie helfen beim Kochen, Abwaschen und natuerlich beim Erledigen der Hausaufgaben... phu... eine Anstrengende Arbeit, wenn man bedenkt, wie gern die Kinder doch Hausaufgaben machen.
Als ich in Santa Maria ankam, besichtigten wir zuerst das Haus der Nonnen. Fuer mich einen neue Welt. Alles war jedoch sehr einfach eingerichtet. Das Internat liegt ungefaehr 5 Minuten zu Fuss vom Schwesternhaus entfernt. Kaum im Innern des Internats, waren wir schon belagert von den Kindern. Sie bestuermten mich mit Fragen und schon gleich schloss ich sie ins Herz. Besonders beeindruckte mich die ungemein authentische Art dieser Kinder. So spielten wir am Abend auf der Dachterasse und ploetzlich zeigte ein Kind ganz ausser sich in den Himmel. Es war ein Flugzeug, welches ueber uns flog und die Kinderaugen zum Glaenzen brachte...
Am naechsten Tag konnte ich zusammen mit Anja und Bettina die Schule besuchen. Gleich stand auch eine Partie Fussball mit den Lehrern auf dem Programm. Ein lustiges Bild gab die Nonne ab, welche mit meinem Fotoapparta am Spielfeldrand stand und munter Foto um Foto schoss. Danach besuchten wir eine Finka, wo die "oberste" Nonne kurz Bananen kaufen wollte. Tja, das dauerte ganze zwei Stunden, bis wir zurueck ins Internat gingen. Neben viel Gerede, wollte die Nonne mir unbedingt noch den Garten der Finka zeigen. Fuer mich schlicht weg "der Garten Eden"... Ich zaehlte ungefaehr 10 verschiedene Fruechte, die man dort von den Baeumen pfluecken konnte. Und das waren nur diejenigen Fruechte, die ich erkennen und benennen konnte... Wow...
Abends stand dann der erste Gottesdienst auf dem Programm. Da ich in einem Katholischen Internat, welches von Nonnen geleitet wurde, zu besuch war, kam ich nicht drum herum, dem Gottesdienst beizuwohnen. Ich kann nun tatsaechlich das Ave-Maria auf Spanisch, nachdem wir einen ganzen Rosenkranz durchgebetet hatten... Leider war die Messe sonst etwas, naja sagen wir, aussergewoehnlich. Der Deutsche Priester musste leider gesundheitshalber letztes Jahr den Ort Santa Maria verlassen und einem jungen, einheimischen Priester platzmachen. Dieser praktiziert sein Geluebte etwas in "gelockerter" Art und hat etliche Beziehungen zu Frauen im Ort. Eine der Frauen sitzt am Keyboard und tippt die Tasten. Spielen kann die gute Frau im besten Willen nicht. Auf ihrem Schoss sitzt ihr Kind... und wer ist wohl der Vater???
Am naechsten Tag besuchten wir wieder die Schule, um mit den Kindern Englische Weihnachtslieder zu singen. Danach wurde das Internat in eine Backstube verwandelt und wir machten Weihnachtsguetzli mit den Kindern. Die allabendliche Messe im Dezember unterbrach die Arbeit fuer 2 Stunden...
Schon hiess es Abschied nehmen von den Kindern, denn am naechsten Morgen wollte ich frueh los, um Abends wieder zurueck in Quito zu sein. Die Verabschiedung fiel mir richtig schwer und die Kinder wollten mich nicht los lassen... Auch die juengste der Nonnen ist mir richtig ans Herz gewachsen...

Mit vielen Eindruecken und vor allem einer totalen Zufriedenheit verliess ich Santa Maria del Toachi wieder. In diesen 4 Tagen konnte ich so viel mitnehmen. Das Wichtigste fuer mich war aber, dass ich realisierte, wie sehr mir das Zusammensein mit Kindern gefaellt. Absolut geruehrt war ich von den Nonnen, die mir alle zum Abschied etwas schenken wollten... Dieser Besuch ist fuer mich eines der schoensten Erlebnisse der vergangenen Monate.

1 Kommentar:

Sonia hat gesagt…

Liebe Frau Korner
Ich hoffe sie haben sehr viel spass bei ihrer Reise. Und wünsche ihnen weiter hin schöne erlebnise.
Liebe Grüsse von Sonia