Samstag, 26. September 2009

Ein Auszug aus meinen spanisch Kenntnissen


Michi und ich hatten Hunger und freuten uns auf ein gutes Stueck Fleisch. Ueberall in Salento wurde "Trucha" angepriesen, welches wir als "Truthan" uebersetzten. So bestellte ich voller Vorfreude einen "Trucha dorada" mit den ueblichen Beilagen Papas, Platanos,...

Wie machten wir Augen, als der Kellner die Speisen servierte. Statt Truthahn mit Kartoffeln und Platanos bekam ich "Forelle" mit einem riesen Pommes Chips, welches den Tellerrand mehr als ueberragte.

Trucha ist also Forelle und die Beilage ist ein Zusammengestampftes und Fritiertes riesen Pommes Chips...

Wer weiss, wie gerne ich Chips und Fisch esse, der kann sich denken, wie ich mich ueber diese Ueberraschung freute!!!

Salento - Valle Cocora





Von Manizales aus gings weiter nach Salento. Diese Busreise war eher kurz (so 4-5 Stunden) und so erreichten wir Salento am fruehen Nachmittag.
Das Staedtlein war voll herzig. Und das Rad der Zeit laeuft hier ein paar Minuten langsamer als in der "normalen" Welt. So haben die Menschen keinen Stress, schlendern durch ihr Doerfchen, plaudern in den Gassen und sitzen gemuetlich zusammen. Angesteckt von diesem Lebenstil, liefen wir ebenfalls voll relaxt durch das Doerfchen.
Am anderen Tag wollten wir uns die beruehmten "Wax Trees" vom Valle Cocora ansehen. Es sollte wirklich eine spezielle Wanderung werden. Um 9.30 Uhr startete der Jeep vom Hauptplatz aus. Wir warteten eine Weile, da wir etwas zu frueh da waren. Aber die Maenner dort liesen sich nicht aus der Ruhe bringen. Es sammelten sich um halb 10 ein paar Touristen an, welche problemlos 3 Jeeps fuellen koennten. Naja, es wurde genau ein Jeep gefuellt... mit 16 Personen... Schaut euch den roten Jeep an. Ich muss anfuegen, dass 5 Personen hinten auf der Stossstange stehen mussten...
OK, die Fahrt war etwas angenehmer als auch schon. (Die Strasse vom los Nevados del Ruiz nach unten war naemlich ein getrocknetes Bachbett... jedenfalls fuer mich. Der Fahrer lachte mich schoen aus, als ich ihn fragte, ob das normalerweise ein Bach sei!!!)

Die Wanderung durch das Valle de Cocora war dann aber wirklich super schoen. Ich fuehlte mich, als ob ich in der Schweiz wandern wuerde. Die Huegel gleichten den Schweizer Huegeln... Waeren da nicht diese riesigen Palmen gewesen, die einfach nicht recht in die Landschaft passen wollten. Eine Palme konnte bis zu 60 Meter hoch werden!!!

Los Nevados del Ruiz - 5125 Meter






Am Morgen wurden wir in Manizales im Backpackers abgeholt. Der Minibus sah recht alt aus und schon bald stellte sich heraus, dass er nicht nur so aussah, sonder auch sehr alt war. Nach einer Stunde im Bus wunderten wir uns schon, dass er nicht schneller fahren konnte. Naja, ... dies war nun schon meine 2. Autopanne in Suedamerika, aber dieses Mal konnten wir in einem Restaurant warten.
Ein 4x4 Jeep holte uns ab und brachte uns an den Eingang des Parks. Wir waren wohl schon gehen die 4000 Meter ueber Meer... Ui, war ich froh um meine Mammutjacke. Der Jeep fuhr... oder besser crosste mit uns hoch auf 4800 Meter ueber Meer. Die Piste war mehr oder weniger fahrbar, aber der Fahrer macht ja das jeden Tag. Auf 4800 Metern angekommen, begann der Marsch nach oben. Ja, da spuehrst du die Hoehe dann schon ein bisschen. Wir liefen also gemaechlich auf die 5125 Meter rauf. Jeder in seinem Tempo. Ich fuehlte mich recht gut und merkte ehrlich gesagt nicht sooo viel von der Hoehe. Da wir viele Pausen machten, war es nicht so anstrengend. Aber ein tolles Gefuehl - Anzukommen auf ueber 5000 Metern.
Die Landschaft war voll mondmaessig, wie ihr auf den Bildern sehen koennt.
Das erste Bild zeigt die beiden Kolumbianer, die auch mit auf der Tour waren. Sie wohnen auf 0 Hoehenmetern, also an der Kueste und waren dementsprechend kaputt am Ende der Wanderung. hihi...

Cafe production!!!



Das war vielleicht interessant!!! Wir besuchten eine Cafe Plantage in Chinchina, das liegt in der Naehe von Manizales. Dort zeigte uns eine Fuehrerin die ganze Plantage. Die Fuehrung war in Englisch, dank 2 Australierinnen, die kein Spanisch sprachen. So kamen wir in den Genuss einer sehr interessanten und ausfuehrlichen Erklaerung auf Englisch. Wir verstanden so wohl auch mehr, als dass wir auf Spanisch verstanden haetten...
Jedenfalls wars mega eindruecklich. Am Schluss konnten wir den Cafe auch probieren. ich war recht ueberrascht, was die Fuehrerin von uns verlangte. So sollten wir den Cafe einige Sekunden im Mund behalten, um vorne auf der Zunge zuerst den Sauren und hinten auf der Zunge den bitteren Geschmack zu fuehlen... Naja... Jedenfalls war der Cafe super fein, sowieso nach einer 3 Stuendigen Wanderung durch die ganze Plantage...

Donnerstag, 17. September 2009

Colombia - muy tranquila!!!






Kolumbien - einfach toll!!!

Meine Reise nach Bogota, Kolumbien verlief total friedlich. Kaum zu glauben, das Flugzeug landete sogar 20 Minuten zu frueh Bogota. Hab ich noch nie erlebt hier in Suedamerika... zu frueh!!!
In Bogota angekommen, setzte ich mich in ein Taxi und wurde ueber Umwege, der Chauffeur wollte mir unbedingt noch die Aussicht auf die Stadt zeigen, zum Hostal Alegrias gefahren, wo Michi schon ein Bett fuer mich reserviert hatte. Lief also alles, wie geschmiert.
Mein Eindruck aus Bogota gut und ueberraschend positiv. Nach Quito hatte ich echt keine Lust auf eine weiter Grossstadt. Aber gerade das Quartier um unser Hostal verspruehte einen Charme, den ich bereits jetzt mit dem Land Kolumbien identifiziere.

Nach 2 Naechten in Bogota gings los in Richtung Zipaquirá. La primera maravilla de Columbia... Eine unterirdische Kathedrale... Spaetestens hier merkten wir, dass vor vielen Millionen Jahren dieses Gebiet ein riesen Meer gewesen ist. So wurde das eingetrocknete Salz bei der Bildung des Gebirges einfach mit nach oben gedrueckt und wurde dann anschliessend bei der Gebirgsbildung im Boden eingeschlossen. Naja... die Erklaerung ist nicht gerade wissenschaftlich, aber ihr koennt euch das etwa so vorstellen, wie bei der Alpenfalltung. Wir finden ja auch versteinerte Muscheln auf dem Pilatus.
Irgendwann fand man unter dem Boden riesigen Mengen an Meeressalz, wobei weit und breit kein Meer zu finden ist. Der Anteil Salz liegt bei 85 Prozent. Die Salzmine liefert Salz und ist echt riesig gross. 1959 wurde die erste Kathedrale unterirdisch gebaut, soweit ich verstanden habe, zu Ehren der Schutzpatronin der Mineure. 1995 wurde einen neue unterirdische Kathedrale eingweiht. Einfach unheimlich eindruecklich. So hat es 14 Nischen, wo immer ein Kreuz zu finden ist. Dann hat es die Haupthalle der Kathdrale mit richtigem Altar und einem riesen Kreuz im Hintergrund. Sogar heiraten kannst du hier... 180 Meter unter dem Erdboden. Die Beleuchtung ist sehr sureal und das macht alles noch viel spezieller.

Nach einem Tag in Zipaquirá fuhren wir weiter ins Staedtchen Villa de Leiva. Schon bei unserer Ankunft war ich verzaubert vom Charme dieses Ortes. Die Haeuser, alle in weiss, sind mit kleinen Balkonen und vielen bunten Blumen verziert. Es wird wohl auch der einte oder andere Kuenstler aehnliche Gefuehle hegen wie ich. So hat es hier ein Reihe von Kunstaustellungen und allerhand Shops, vollgestopft mit Kunsthandwerk.
Wieder zeigte sich deutlich, dass dieses Gebiet vor vielen Millionen Jahren Meeresgrund war. Denn auf unserer Biketour besuchten wir ein Fosilmuseum, wo ganz viele versteinerte Fische und Muscheln zu sehen waren. Das Highlight des Museums war aber ein Kronosaurus, recht gut erhalten, aber halt als Fosil.
Weiter fuehrte unsere Biketour zu einer Straussenfarm, die eine Zucht von etwa 130 Tieren hatte. Naja, Kolumbien ist nicht ungedingt das Herkunftsland des Vogel Strauss, aber sie versuchen hier eine Zucht aufzuziehen, sozusagen als Pioniere... Gerne moechten sie in Kolumbien die Zucht dieses Tieres weiter ausbauen, denn das Fleisch ist sehr lecker... und auch gesund. Ausserdem kann man das Leder, die Federn, die Eierschale, ja sogar die Augen des Vogels fuer irgendwelche Zwecke verwenden. Naja, wir verstanden nicht ganz alles von dem, was uns die Fuehrerin erklaerte. Mein Spanischwortschatz reichte nicht ganz aus, um im Gebiet der Straussenzucht mitzuhalten... Jedenfalls wars recht lustig, immer alles ins Englische uebersetzten zu muessen, denn Tamara aus Belgien sprach noch schlechter Spanisch als wir...

Nach ein paar wunderbar relaxten Tagen im Norden von Bogota machen wir uns bald auf Richtung Kaffeeanbaugebiet und dann spaeter nach Medellin, die Stadt des ewigen Fruehlings... mal schauen!!! oder besser tranquila tranquila!!!

Donnerstag, 10. September 2009

Die Reise geht weiter!!!


Erstens, es kommt gut und zweitens nicht so, wie du denkst...

Im Moment geniesse ich die letzten Tag hier in Quito. Es war wirklich eine spezielle Woche und kaum zu glauben, was sich in einer Woche so alles aendern kann!!!
So werde ich mich am Samstag ins Flugzeug setzen und Richtung Bogota, Kolumbien fliegen. Dort treffe ich auf einen Grosswangen, der gerade in Venezuela war und ebenfalls vor hat in Kolumbien zu reisen. Zusammen werden wir also ein Land bereisen, das einen relativ schlechten Ruf in Sachen Sicherheit geniesst. Ich habe aber auch total viel Positives gehoert von Touristen, die gerade durch Kolumbien gereist sind und aussagten, dass es ueberhaupt kein Problem sei. Ich freue mich riesig, denn dieses Land hat mich schon lange gereizt. Nie haette ich gedacht, dass ich wirklich auch dahin gehen werde. Aber eben... erstens, es kommt gut und zweitens, nicht so, wie du denkst.

Meine weiteren Plaene sind auch schon im Ansatz vorhanden. So moechte ich von Kolumbien aus mit dem Schiff via Panama nach Costa Rica. Dort werde ich dann fuer ein Weilchen sesshaft und etwa einen Monat in einer Sprachschule mein Spanisch aufpolieren. Ja und dann ist dann schon November.... Und Chregu kommt mich in Costa Rica besuchen. Wie ich mich darauf freue...
Im Dezember kehre ich zurueck nach Quito. Meine beiden Freunde Santiago und Veronica machen mir sonst die Hoelle heiss. Und Ende Dezember stehe ich dann erwartungsvoll am Flughafen von Quito und warte, bis Rege endlich die Passkontrolle durchschreiten wird...

Und dann... Dann geht's zusammen mit Rege weiter Richtung Sueden... wie urspruenglich geplant. Gell Rege, mach dir keine Sorgen. Du musst nicht alleine Reisen!!! Estamos juntos!!!

Liebe Freunde, vielen Dank fuer die vielen Mails. Eure Unterstuetzung hat mir sehr gut getan. Ich melde mich bestimmt bald wieder. Von wo auch immer... Con cariño. Ali

Los tres angeles de Charie!!!


Veronica y Santiago... muchas gracias por todo. Juntos con ustedes me senté muy bien y muy feliz la ultima semana a Quito. Y a mi me gusta la cuidad!!!
Es la verdad... tu puedes encontrar amigos en todo el mundo! Jamás yo voy a olvidar la aventura en las gascades!!!
Me encanta regresar a Quito en Diciembre!!!
Con mucho cariño...

Montag, 7. September 2009

Que aventura!!!



Ese dia es inolvidable!!! Das koennt ihr mir alle glauben.

Am Morgen wurde ich von Veronica und ihrem Mann abgeholt. Die zwei sind wirklich super super nett und lassen mich nicht in Ruhe, bis ich die Stadt hier fest ins Herz geschlossen habe. Ihr Ziel ist, dass ich vor lauter Liebe zu Quito unbedingt hierbleiben moechte... :-) Auf jedenfall liessen sie mich die Aufregung der letzten Tag wirklich vergessen.
Nach einer kurzweiligen Fahrt kamen wir in ein Dorf, naja fuer mich Schweizerin ist es eher eine Stadt, wo ein Fest stattfand. Wie mir gesagt wurde, dauern hier die Fiestas meistens 8 Tage... Ihr koennt euch also vorstellen, wie die Leute hier drauf sind nach 8 Tagen festen...
Der Ort war voller Menschen, Autos, Marktstaende und Pferde! Mir schien, als befaende ich mich irgendwo in der Pampa von Mexica. Sassen doch tatsaechlich Menschen in Ponchos gehuellt auf ihrem Pferd und ritten durch die bedenklich ueberfuellten Strassen.
Ploetzlich befanden wir uns vor vielen kleinen, dampfenden Verkaufstaenden und Kochnischen. Zuerst fand ich das doch recht komisch. Normalerweise haben die Einheimischen ihre kleinen Restaurants und Verkaufsstaende in einem Huettchen aus Holz... aber hier waren die Haeuschen jedoch gleich dreistoeckig!!! Ueberall standen Leitern, kreuz und quer und es hatte doch tatsaechlich Menschen im zweiten und dritten Stock. Ich musste nich lange schauen, um zu sehen, dass diese Bretterkonstruktion ohne einen einzigen Nagel gebaut wurde. Nur Seile, Bretter und Leitern...
Diese doch eher spezielle Konstruktion diente als Tribuene und war natuerlich rundherum gebaut. Ein Kreis als Tribuene und im Innenhof waren die Cowboys auf ihren Pferden und diese fingen mit ihren Lassos die Torros ein. Ein riesen Gaudi!!!
Nach diesem Spektakel, verfolgt im ersten Stockwerk, war ich dann doch froh, wieder festen Boden unter den Fuessen zu haben.

Wir verliessen den Ort und Santiago hatte ploetzlich den Einfall, irgendwelche Wasserfaelle in der Naehe zu besuchen. Fuers Essen blieb keine Zeit, ausser einem Teller einer traditionellen Mahlzeit, den wir uns alle teilten.
Nach einer anderthalbstuendigen Holperfahrt!!! kamen wir beim Ausgangspunkt fuer die Wasserfaelle an. Oh, wie ich die Baeume, die Natuer, den Fluss und die wunderschoenen Pflanzen bewunderte...
Nach einer abenteuerlichen Wanderung entlang und zwischenzeitlich auch durch den Fluss, kamen wir nicht mehr weiter. Die Bruecke war kaputt. Der Rueckweg war ja schliesslich auch wieder durch, ueber und entlang des Flusses und dauerte auch wieder eine Stunde. Ich sehnte mich nach Wasser, denn natuerlich hatten wir weder etwas zu essen noch Wasser mitgenommen...
Nun hiess es 1,5 Stunden Holperfahrt und dann noch retour nach Quito. Alle waren sich einig, dass dieser tolle Ausflug mit einer Pizza beendet werden sollte.
Aber eines ist jetzt schon klar. Erstens, es kommt immer, wie es kommt und zweitens, nicht so wie du denkst!!!

Nachdem wir, hungrig wie wir waren, ein kleines Empanada herunterschlungen und uns ein Bier teilten, fuhren wir los. Sage und Schreibe nach 10 Minuten bewegte sich unser Auto keinen Meter mehr. Ein Stein hatte die Gangschaltung zerstoert.
Was jetzt? Gluecklicherweise war mein Handy das einzige, das Empfang hatte. Fragt mich nicht, wieso??? So konnten wir einen Freund von Santiago erreichen. Nach etlichen Telefongespraechen, nach dem kraefteraubenden Schieben des Wagens ueber den ersten von 100 Huegeln und nach vergeblicher Bitte um Hilfe anderer Menschen, gaben wir schliesslich auf und warteten. Wir warteten ganze 3 Stunden, wohl gemerkt in der Pampa ohne Wasser und Nahrung! Was mich am meisten erstaunte, war, dass kein Mensch zu Hilfe kam. Unser Auto stand wirklich in der Mitte der Strasse umringt von etwa 5 Haeusern, aber die Hausbewohner streckten nicht mal den Kopf zum Fenster raus. Kein Mensch interessierte sich fuer uns. Wir hielten jedes Auto an, alle natuerlich mit 4 Rad-Antrieb, aber die konnten und wollten uns nicht helfen.
So kam um 19.30 Uhr der Freund von Santiago mit Mechaniker und einem Abschlepplastwagen. Ein riesen Ding!!! Er zog das Auto auf seine Plattform und so fuhren wir die ganze Holperstrasse auf dem Lastwagen mit. Nach einer Stunde erreichten wir den naechsten Ort, dort wartete schon der Vater des Freundes und brachte uns mit seinem Auto nach Quito. Von dort borgte sich Santiago das Auto seines Vaters aus... Que aventura!!!

Um 22 Uhr stuermten wir den KFC, die Konkurenz von McDonnalds, und schlugen so richtig zu. Mann, hatten wir hunger!!!

An diesem Tag hatte ich wirklich keinen Gedanken an die letzten drei Wochen verschwendet. Ich genoss bloss das Zusammensein mit tollen Menschen und das Gefuehl, ueberall auf der Welt jemand kennenzulernen, der dich auf deinem Weg ein Stueck begleiten kann. Natuerlich war es hart, das lange Warten mit Hunger und Durst, aber wir verloren nie die gute Stimmung,lachten viel und erzaehlten uns Witze und Geschichten. Einmal, als uns wiedermal ein Autofahrer seine Hilfe verwehrte, rutschte mir ein "Arschloch" raus... Lachend wiederholten die andern im Auto dieses Wort. Vergeblich versuchte ich ihnen klar zu machen, dass dies wirklich kein Wort ist, das man sich merken sollte. (schon gar nicht als Frau:-) Ich lernte dann schliesslich auch meine ersten Fluchwoerter auf Spanisch. Wer weiss, wann ich die brauchen werde.

Im Moment bin ich am Plaene schmieden und am Geniessen. Ich besuche nachmittags die Spanischschule und sonst mach ich, was mir gerade einfaellt. Also ihr seht...
Erstens, es kommt immer, wie es kommt und zweitens, nie so, wie man denkt!!!

Samstag, 5. September 2009

La vida es una sorpresa

La historia de las palabras „si“ y „no“

Manchmal geschehen Dinge, unvorgehergesehe und ungeplante Dinge. Planung… ein wichtiges Wort fuer uns Schweizer und nicht ueberall ist es das gleiche damit gemeint.
So bin ich nun seit ueber drei Wochen hier in Ecuador. Und in dieser Zeit habe ich mich wohl tausendmal gefragt, was ich hier genau mache. Drei Wochen ohne genauen Plan, ohne Zeitdruck, ohne wichtige Aufgaben, ohne Stress, ohne Wissen, was am naechsten Tag laeuft. Das Paradies auf Erden??? Leider nein.

So verging kein Tag, wo ich mich nicht gefragt habe, was genau ich hier soll. Kein Tag, ohne tausend Gedanken an was waere wenn…. Kein Tag ohne Zweifel… Dafuer gabs viele schlaflose Stunden in der Nacht... Und immer das beklemmende Gefuehl, am falschen Ort gelandet zu sein.

Bis schliesslich irgendwo in mir drin eine Stimme sagte „Nein“. Zuerst war es nur ein leises, kaum wahrnehmbares und schwaches Nein. Aber mit der Zeit wurde es lauter und fing an mich zu beschaeftigen. Es fuellte mich aus und wurde unueberhoerbar lauter. Ich fragte mich, ob ich wirklich das Recht habe, mich einfach auf mein Gefuehl zu verlassen? Habe ich wirklich das Recht, um wahrscheinlich zum ersten Mal in meinem Leben einfach „Nein“ zu etwas sagen? Kann ich das? Kann ich einfach Nein sagen und gehen?

Ja, ich kann.

Ich hoffe, dass alle, die mich unterstuetzt haben in meinen Vorbereitungen fuer das Projekt, meine Entscheidung respektieren. Im Einvernehmen mit der Leitung beende ich mein Voluntariat per sofort.

Was jetzt? Mir bleibt noch eine Woche hier in Ecuador. Danach muss ich das Land verlassen. Soviel wurde mir gesagt, denn ich besitze kein Touristenvisum, sondern ein Voluntariatsvisum. Da ich nun kein Voluntariat mache, bin ich ab dem 13.09 illegal hier.

Ich habe also eine Woche Zeit um Plaene zu schmieden.

Trotzdem waren die letzen Wochen keine verlorene Zeit. Wer mich kennt, der weiss, dass ich aus allem immer das Positive heraussuche.
Ich konnte einige Sachen zum Ferienprogramm der Fundacion beitragen. Wir spielten die letzten 3 Wochen taeglich UNO und Rushhour… beide Spiele habe ich mitgebracht. (Ein paar Mal fragte ich mich, was die Kids wohl sonst gespielt haetten.) Ausserdem brachte ich den Kids HipHop Schritte bei, was ein voller Erfolg war. Schlussendlich waren es mehr Jungs als Maedchen, die mittanzten und ihre Sache wirklich toll machten.
Ausserdem lernte ich die Fundacion und ihre Arbeit kennen. Eine wirklich wunderbare Sache. Ich lernte auch hilfsbereite und nette Menschen kennen, die mir zuhoerten und mich unterstuetzten. Ueberall, sei es auch noch so schwierig, findest du Menschen, die fuer dich da sind. Unglaublich.

Ich weiss, dass ich es hier wohl irgendwie geschaffte haette. Aber zu welchem Preis? Wenn ich im letzten Monat etwas gelernt habe, dann ist es endlich mal auf mich selber zu hoeren. Ich bin froh um diese Erfahrung und so unendlich dankbar, ein Stueck mehr bei mir selber sein zu duerfen.

Wer mich nicht versteht, nun gut, das steht jedem frei, der kann hier aufhoeren, meinen Blogg zu lesen. Fuer alle anderen… bis bald von wo aus auch immer!!!