Montag, 7. September 2009
Que aventura!!!
Ese dia es inolvidable!!! Das koennt ihr mir alle glauben.
Am Morgen wurde ich von Veronica und ihrem Mann abgeholt. Die zwei sind wirklich super super nett und lassen mich nicht in Ruhe, bis ich die Stadt hier fest ins Herz geschlossen habe. Ihr Ziel ist, dass ich vor lauter Liebe zu Quito unbedingt hierbleiben moechte... :-) Auf jedenfall liessen sie mich die Aufregung der letzten Tag wirklich vergessen.
Nach einer kurzweiligen Fahrt kamen wir in ein Dorf, naja fuer mich Schweizerin ist es eher eine Stadt, wo ein Fest stattfand. Wie mir gesagt wurde, dauern hier die Fiestas meistens 8 Tage... Ihr koennt euch also vorstellen, wie die Leute hier drauf sind nach 8 Tagen festen...
Der Ort war voller Menschen, Autos, Marktstaende und Pferde! Mir schien, als befaende ich mich irgendwo in der Pampa von Mexica. Sassen doch tatsaechlich Menschen in Ponchos gehuellt auf ihrem Pferd und ritten durch die bedenklich ueberfuellten Strassen.
Ploetzlich befanden wir uns vor vielen kleinen, dampfenden Verkaufstaenden und Kochnischen. Zuerst fand ich das doch recht komisch. Normalerweise haben die Einheimischen ihre kleinen Restaurants und Verkaufsstaende in einem Huettchen aus Holz... aber hier waren die Haeuschen jedoch gleich dreistoeckig!!! Ueberall standen Leitern, kreuz und quer und es hatte doch tatsaechlich Menschen im zweiten und dritten Stock. Ich musste nich lange schauen, um zu sehen, dass diese Bretterkonstruktion ohne einen einzigen Nagel gebaut wurde. Nur Seile, Bretter und Leitern...
Diese doch eher spezielle Konstruktion diente als Tribuene und war natuerlich rundherum gebaut. Ein Kreis als Tribuene und im Innenhof waren die Cowboys auf ihren Pferden und diese fingen mit ihren Lassos die Torros ein. Ein riesen Gaudi!!!
Nach diesem Spektakel, verfolgt im ersten Stockwerk, war ich dann doch froh, wieder festen Boden unter den Fuessen zu haben.
Wir verliessen den Ort und Santiago hatte ploetzlich den Einfall, irgendwelche Wasserfaelle in der Naehe zu besuchen. Fuers Essen blieb keine Zeit, ausser einem Teller einer traditionellen Mahlzeit, den wir uns alle teilten.
Nach einer anderthalbstuendigen Holperfahrt!!! kamen wir beim Ausgangspunkt fuer die Wasserfaelle an. Oh, wie ich die Baeume, die Natuer, den Fluss und die wunderschoenen Pflanzen bewunderte...
Nach einer abenteuerlichen Wanderung entlang und zwischenzeitlich auch durch den Fluss, kamen wir nicht mehr weiter. Die Bruecke war kaputt. Der Rueckweg war ja schliesslich auch wieder durch, ueber und entlang des Flusses und dauerte auch wieder eine Stunde. Ich sehnte mich nach Wasser, denn natuerlich hatten wir weder etwas zu essen noch Wasser mitgenommen...
Nun hiess es 1,5 Stunden Holperfahrt und dann noch retour nach Quito. Alle waren sich einig, dass dieser tolle Ausflug mit einer Pizza beendet werden sollte.
Aber eines ist jetzt schon klar. Erstens, es kommt immer, wie es kommt und zweitens, nicht so wie du denkst!!!
Nachdem wir, hungrig wie wir waren, ein kleines Empanada herunterschlungen und uns ein Bier teilten, fuhren wir los. Sage und Schreibe nach 10 Minuten bewegte sich unser Auto keinen Meter mehr. Ein Stein hatte die Gangschaltung zerstoert.
Was jetzt? Gluecklicherweise war mein Handy das einzige, das Empfang hatte. Fragt mich nicht, wieso??? So konnten wir einen Freund von Santiago erreichen. Nach etlichen Telefongespraechen, nach dem kraefteraubenden Schieben des Wagens ueber den ersten von 100 Huegeln und nach vergeblicher Bitte um Hilfe anderer Menschen, gaben wir schliesslich auf und warteten. Wir warteten ganze 3 Stunden, wohl gemerkt in der Pampa ohne Wasser und Nahrung! Was mich am meisten erstaunte, war, dass kein Mensch zu Hilfe kam. Unser Auto stand wirklich in der Mitte der Strasse umringt von etwa 5 Haeusern, aber die Hausbewohner streckten nicht mal den Kopf zum Fenster raus. Kein Mensch interessierte sich fuer uns. Wir hielten jedes Auto an, alle natuerlich mit 4 Rad-Antrieb, aber die konnten und wollten uns nicht helfen.
So kam um 19.30 Uhr der Freund von Santiago mit Mechaniker und einem Abschlepplastwagen. Ein riesen Ding!!! Er zog das Auto auf seine Plattform und so fuhren wir die ganze Holperstrasse auf dem Lastwagen mit. Nach einer Stunde erreichten wir den naechsten Ort, dort wartete schon der Vater des Freundes und brachte uns mit seinem Auto nach Quito. Von dort borgte sich Santiago das Auto seines Vaters aus... Que aventura!!!
Um 22 Uhr stuermten wir den KFC, die Konkurenz von McDonnalds, und schlugen so richtig zu. Mann, hatten wir hunger!!!
An diesem Tag hatte ich wirklich keinen Gedanken an die letzten drei Wochen verschwendet. Ich genoss bloss das Zusammensein mit tollen Menschen und das Gefuehl, ueberall auf der Welt jemand kennenzulernen, der dich auf deinem Weg ein Stueck begleiten kann. Natuerlich war es hart, das lange Warten mit Hunger und Durst, aber wir verloren nie die gute Stimmung,lachten viel und erzaehlten uns Witze und Geschichten. Einmal, als uns wiedermal ein Autofahrer seine Hilfe verwehrte, rutschte mir ein "Arschloch" raus... Lachend wiederholten die andern im Auto dieses Wort. Vergeblich versuchte ich ihnen klar zu machen, dass dies wirklich kein Wort ist, das man sich merken sollte. (schon gar nicht als Frau:-) Ich lernte dann schliesslich auch meine ersten Fluchwoerter auf Spanisch. Wer weiss, wann ich die brauchen werde.
Im Moment bin ich am Plaene schmieden und am Geniessen. Ich besuche nachmittags die Spanischschule und sonst mach ich, was mir gerade einfaellt. Also ihr seht...
Erstens, es kommt immer, wie es kommt und zweitens, nie so, wie man denkt!!!