Dienstag, 22. Dezember 2009
Feliz Navidad
Seit gut zwei Wochen bin ich nun hier in Quito und lebe bei meinen Freunden im Norden der Stadt. Viel Weihnachtsschmuck und blinkende Lichter zeugen vom baldigen Weihnachtsfest. Ich werde die Weihnachtstage in der Familie meiner Freunde verbringen koennen und eine echte Ecuadorianische Weihnachtsfeier miterleben duerfen. Natuerlich gehoeren auch der Besuch der Kirche, gutes und vor allem viel Essen, Kristbaeume, Krippen und Geschenkli dazu. Aehnlich wie bei uns wird am 24. Dezember Abends zusammen gegessen und die Feierlichkeiten ziehen sich dann ueber den 25. und 26. Dezember hinaus.
Am 27. Dezember spaet abends stehe ich dann schliesslich am Flughafen von Quito und warte auf Regula!!! Endlich kommt meine Kollegin aus der Schweiz und eine neuer Abschnitt meiner Reise beginnt. Denn von nun an werde ich nicht mehr alleine in der Weltgeschichte herumziehen, sondern gemeinsam mit ihr. Fuer 3 Monate werden wir zusammen unterwegs sein in Ecuador, Peru und Bolivien. Von dort wird sie Ende Maerz wieder heimfliegen. Ich erwarte Ende Maerz meinen Chregu in Bolivien und zusammen mit ihm werde ich den letzten Monat meiner langen Reise verbringen koennen. Wie ein Gentleman wird er mich schliesslich Ende April heil nach Hause bringen. Nochmals laesst er mich nicht am Flughafen zurueck...
Auf diesem Weg wuensche ich euch allen ein wunderschoenes und besinnliches Weihnachtsfest mit euren Lieben! Geniesst die Zeit mit eurer Familie. Fuer das kommende Jahr wuensche ich euch viel Glueck, Gesundheit und Zufriedenheit.
Vielen Dank fuer die vielen Mails, dich ich immer bekomme und die unzaehligen guten Gedanken, die ihr mir schickt! Ich freue mich sehr, euch alle im naechsten Jahr wieder zu sehen!!!
Montag, 21. Dezember 2009
La Visita en Santa Maria del Taochi
Schon im September traf ich Bettina und Ania aus Deutschland in Quito. Sie wollten fuer ein Jahr ein Voluntariat in Ecuador machen. Ich versprach ihnen damals, dass ich sie im Dezember besuchen werde, wenn ich wieder in Quito sein werde.
Gesagt getan. So begann am Dienstagmorgen mein Abenteuer "Santa Maria del Toachi". Ich brauchte fast 2 Stunden, um ueberhaupt durch Quito zum Suedlichen Terminal "Quitumbe" zu gelangen. Die Distanzen in Quito sind unglaublich... und der Verkehr moerderisch!!!
Vom Terminal Quitumbe brachte mich ein Bus sicher nach Patricia Pilar. Schon dort staunte ich ueber den Ort und fragte mich, wo um alles in der Welt ich nun wieder gelandet bin. Ich traf Ania und Bettina und sie sagten mir, dass wir nun noch die Ranchera nehmen muessten, um nach Santa Maria zu gelangen... das dauere nur 1 bis 2 Stunden!!! Wow!!!
Das kleine Dorf Santa Maria del Toachi liegt echt voll in der "Pampa", wie wir so schoen sagen. In diesem Dorf ist das Internat und die Schule, die von 3 Nonnen gefuehrt werden. Vor 20 Jahren hat ein Deutscher Priester diese Instution zusammen mit Nonnen aufgebaut. Im Internat sind 25 Kinder, welche in der Umgebung von Santa Maria wohnen, jedoch einen so weiten Schulweg haben, dass sie ueber die Woche im Internat bleiben. Dort kuemmert sich Schwester Benedicta um das Wohl der Kinder. Ania und Bettina unterstuetzen sie dabei so gut sie koennen. Sie helfen beim Kochen, Abwaschen und natuerlich beim Erledigen der Hausaufgaben... phu... eine Anstrengende Arbeit, wenn man bedenkt, wie gern die Kinder doch Hausaufgaben machen.
Als ich in Santa Maria ankam, besichtigten wir zuerst das Haus der Nonnen. Fuer mich einen neue Welt. Alles war jedoch sehr einfach eingerichtet. Das Internat liegt ungefaehr 5 Minuten zu Fuss vom Schwesternhaus entfernt. Kaum im Innern des Internats, waren wir schon belagert von den Kindern. Sie bestuermten mich mit Fragen und schon gleich schloss ich sie ins Herz. Besonders beeindruckte mich die ungemein authentische Art dieser Kinder. So spielten wir am Abend auf der Dachterasse und ploetzlich zeigte ein Kind ganz ausser sich in den Himmel. Es war ein Flugzeug, welches ueber uns flog und die Kinderaugen zum Glaenzen brachte...
Am naechsten Tag konnte ich zusammen mit Anja und Bettina die Schule besuchen. Gleich stand auch eine Partie Fussball mit den Lehrern auf dem Programm. Ein lustiges Bild gab die Nonne ab, welche mit meinem Fotoapparta am Spielfeldrand stand und munter Foto um Foto schoss. Danach besuchten wir eine Finka, wo die "oberste" Nonne kurz Bananen kaufen wollte. Tja, das dauerte ganze zwei Stunden, bis wir zurueck ins Internat gingen. Neben viel Gerede, wollte die Nonne mir unbedingt noch den Garten der Finka zeigen. Fuer mich schlicht weg "der Garten Eden"... Ich zaehlte ungefaehr 10 verschiedene Fruechte, die man dort von den Baeumen pfluecken konnte. Und das waren nur diejenigen Fruechte, die ich erkennen und benennen konnte... Wow...
Abends stand dann der erste Gottesdienst auf dem Programm. Da ich in einem Katholischen Internat, welches von Nonnen geleitet wurde, zu besuch war, kam ich nicht drum herum, dem Gottesdienst beizuwohnen. Ich kann nun tatsaechlich das Ave-Maria auf Spanisch, nachdem wir einen ganzen Rosenkranz durchgebetet hatten... Leider war die Messe sonst etwas, naja sagen wir, aussergewoehnlich. Der Deutsche Priester musste leider gesundheitshalber letztes Jahr den Ort Santa Maria verlassen und einem jungen, einheimischen Priester platzmachen. Dieser praktiziert sein Geluebte etwas in "gelockerter" Art und hat etliche Beziehungen zu Frauen im Ort. Eine der Frauen sitzt am Keyboard und tippt die Tasten. Spielen kann die gute Frau im besten Willen nicht. Auf ihrem Schoss sitzt ihr Kind... und wer ist wohl der Vater???
Am naechsten Tag besuchten wir wieder die Schule, um mit den Kindern Englische Weihnachtslieder zu singen. Danach wurde das Internat in eine Backstube verwandelt und wir machten Weihnachtsguetzli mit den Kindern. Die allabendliche Messe im Dezember unterbrach die Arbeit fuer 2 Stunden...
Schon hiess es Abschied nehmen von den Kindern, denn am naechsten Morgen wollte ich frueh los, um Abends wieder zurueck in Quito zu sein. Die Verabschiedung fiel mir richtig schwer und die Kinder wollten mich nicht los lassen... Auch die juengste der Nonnen ist mir richtig ans Herz gewachsen...
Mit vielen Eindruecken und vor allem einer totalen Zufriedenheit verliess ich Santa Maria del Toachi wieder. In diesen 4 Tagen konnte ich so viel mitnehmen. Das Wichtigste fuer mich war aber, dass ich realisierte, wie sehr mir das Zusammensein mit Kindern gefaellt. Absolut geruehrt war ich von den Nonnen, die mir alle zum Abschied etwas schenken wollten... Dieser Besuch ist fuer mich eines der schoensten Erlebnisse der vergangenen Monate.
Ranchera und Camionetta
Die Transportmittel nach Santa Maria del Toachi sind eher gewohnheitsbeduerftig. So dient die Ranchera (Das busaehnliche Gefaehrt) als einziges Transportmittel fuer alle Menschen hier. Es stopfen sich jeweils unzaehlige Menschen, Tiere und andere Gueter in und auch AUF die Ranchera. Die Strassenverhaeltnisse sind extrem schlecht und so blieben wir schon nach 5 Minuten im Dreck stecken... Ein Bagger konnte uns dann herausstossen.
Die Nonnen besitzen ihr eigenes Fahrzeug, die Camionetta. Die Aelteste der Nonnen war die Fahrerin und beweiste ihr Koennen auf den holprigen und mit Schlagloechern gefuellten Strasse.
Der "Ritt" auf der Camionetta ist besonders toll. Denn so bekommmst du die ganze Landschaft in der 360- Grad- Ansicht mit.
Los niños en Santa Maria del Toachi
Donnerstag, 10. Dezember 2009
Español - Francais - English - Deutsch - Schwiizerduetsch
Tja, Suedamerika hat mich wieder!!! Und ich bin schon wieder voll anklimatisiert - auch an die etwas "komischen" Vorkommnisse, die hier halt so passieren.
So herrscht in Ecuador starke Wasserknappheit, da es trotz Regenzeit quasi nicht regnet. So stellen sie hier, auf Geheiss der Regierung, taeglich einige Stunden den Strom ab. In Quito zum Beispiel ist es in Sektoren eingeteilt. Taeglich ist ein anderer Sektor dran, der von 8 bis 11 Uhr und 18.30 Uhr bis 22 Uhr keinen Strom erhaelt. Schon speziell, wenns einfach kein Licht mehr gibt oder wenn man keinen Fruchtsaft bestellen kann, weils halt einfach keinen Strom gibt.
Die letzten Tage machte ich einen Abstecher nach Otavalo, einen Ort etwa 2 Stunden Fahrzeit ausserhalb von Quito. Hier hatten sie an einem Abend um 19 Uhr fuer 4 Stunden den Strom abgestellt. Ich, nichts ahnend, las gerade ein spannendes Buch in meinem Hotelzimmerchen, als ich ploetzlich im Dunkeln sass. Welch glorreiche Vorsehung... ich hatte meine Stirnlampe dabei, denn das meiste Gepaeck liess ich in Quito in "meinem Zuhause"!!! Auf jedenfall konnte ich dank Stirnlampe weiterlesen.
Tja, aber was sollte ich den jetzt mit meinem aufkommenden Hungergefuehl machen??? Der nette Ecuadorianer an der Rezeption brachte mir eine Kerze und meinte, ich solle doch zu Oscar's gehen, der Pizzeria gleich um die Ecke. Durch die Dunkelheit tappend fand ich die Pizzeria und war nicht die einzige Person, die von Hunger getrieben, die wohl einzige warme Kueche im Ort aufsuchte. Es ging nichts ueber ein grosses Stueck HOLZofenpizza und einem Glas Cola (fuer einen Dollar!!!!)
Am naechsten Morgen wollte ich eigentlich alleine losziehen und die Gegend um Otavalo wandernd erkunden. Ich traf aber beim Fruehstueck auf ein Ehepaar aus Frankreich (Hyêres... Cindy, hab grad die Adresse gekriegt fuers naechste Mal...) und sie sagten mir, dass sie auf eine Wanderung rund um eine Lagune gehen werden. Ich solle doch auch mitkommen. Klar doch!!! So fuhren wir zu fuenft (2 Franzosen, 2 Maedels aus Polen und ich) mit dem Bus in einen Ort und ab dort auf der Ladeflaeche eines Jeeps ans Ufer dieses Sees.
Lustig war, dass die Franzosen fast kein Englisch und die Polen ueberhaupt kein Franzoesisch sprachen. So war ich hin und her gerissen zwischen all den Sprachen... und musste von Zeit zu Zeit Dolmetscherin spielen. Doch durch das viele Spanisch, fiel mir das Franzoesischsprechen echt schwer. War aber gutes Hirntraining!
Auf einem Aussichtspunkt trafen wir dann noch auf drei weitere Touris. Wie immer wurde Englisch gesprochen, aber den Deutschen Dialekt hoere ich ohne Probleme aus dem Englischen heraus. Die drei Deutschen trainieren fuer den Aufstieg auf den Cotopaxi und unternehmen daher allerlei Wanderungen. Der eine Deutsche aus Berlin sagte, dass er Schweizerdeutsch, so glaube er, nicht verstehe, aber wenn ich "so" spreche wie jetzt, dann wuerde er mich also gut verstehen. Was ich dann fuer mich behielt war, dass ich gar nicht Schweizerdeutsch , SONDERN SCHRIFTDEUTSCH gesprochen hatte!!! Danke fuers Kompliment!!! hahaha!!!
Die Wanderung war wunderwunderschoen. Ich genoss die frische Luft und die tolle Aussicht auf See und Berge. Ja - Suedamerika hat mich wieder!!!
Montag, 7. Dezember 2009
Estoy en America del Sur - otra vez!!!
Die Ankunft in Quito war dieses Mal wesentlich angenehmer. Obwohl ich wohl gerade den tuechtigsten Zoll-Polizisten erwischte, der an diesem Tag arbeitete. Als ich aus Ecuador ausreiste, versicherte mir der Zollbeamte damals, dass ich keine Probleme mit meiner Visageschichte kriegen wuerde beim Wiedereinreisen. Naja... Der Zollbeamte gestern wollte mich nicht wirklich durchlassen, ohne dass ich mich nicht als Voluntaerin registrieren lassen wuerde.. Tja, die alte Geschichte. In meinem jetzt doch schon recht sattelfesten und vor allem verhandlungstuechtigen Spanisch erklaerte ich ihm, dass ich die Papiere zum Registrieren nicht mehr haette und auch keine Absichte haette, in Ecuador zu arbeiten...
Er ging mit meinem Pass davon und machte eine Kopie, die er an irgend ein Amt schicken wollte. Meintetwegen...
Nachdem ich meinen Rucksack gefunden und die Zollkontrolle passiert hatte, warteten zwei bekannte Gesichter auf mich. Jawohl, ich wurde hier in Quito tatsaechlich vom Flughafen abgeholt von meinen beiden Freunden, die mir letzten September schon viel geholfen hatten... Mit einem Blumenstrauss in der Hand und ohne Gepaeck, das wurde mir sogleich abgenommen von meinen Freunden, betrat ich also zum zweiten Mal ecuadorianischen Boden.
Am Abend stand gleich wieder ein weiteres Highlight auf dem Programm. Zwar noch etwas muede von der Reise und vor allem nicht so in Stimmung auf Party nach der doch sehr sehr schmerzhaften Verabschiedung in San Jose, stieg ich ins Auto Richtung Stadtcentrum. Die letzte Woche herrschte in Quito scheinbar Ausnahmezustand. Es war Stadtfest und heute Abend war der Abschluss aller Festivitaeten. Zu diesem Anlass gab es ein "Desfile", einen Umzug. Schon bald verflogen meine trueben Gedanken etwas und ich befand mich in Mitten eines bunten und farbenfrohen Umzuges. Ich konnte es kaum glauben und wenn ich die Augen schloss, so haette ich wetten koennen, dass ich am Strassenrand eines Fasnachtsumzuges stehen wuerde. Die hatten tatsaechlich eine Art Guggenmusik hier. Die "Bandas" bestanden aus vielen Trommlern, LiraspielerInnen, Trompetenspielern, wobei die nur 3-4 verschiedene Toene spielen konnten und einige Bandas hatten sogar Susaphone... Zwischen den Bandas gab es farbige Tanzgruppen, die einen wahren Ausdauerakt vollbrachten. Es gab Taenzer auf Stelzen, Feuerkuenstler und immer wieder fuhren Wagen vorbei, wo die Schoenheitskoeniginnen des jeweiligen Ortes fleissig winkten und ihr bestes Lachen preisgaben.
Die ganze Sache dauerte recht lange und ich verstand auch, warum die Ehrentribuene die erste Stunde noch leer blieb. Doch wer sass nach einer Stunde ca. 50 Meter von uns entfernt??? Rafael Correa himself, el presidente de Ecuador!!!
Mit einem knalligen Feuerwerk wurde dann das Stadtfest von Quito entgueltig beendet... Und ich konnte zufrieden nach Hause gehen...
Dienstag, 24. November 2009
Samara - la playa
Nicole und Nicole
Mi mejor amigas en Samara!!!
Die beiden Nicoles sind mir fest ans Herz gewachsen. Nicole aus den USA war fuer vier Wochen meine "hermana gringa". Sie wohnte auch in der selben Familie und sie war fuer mich meine kleine amerikanische Schwester. Toll war es, hier in Samara ihren Geburtstag feiern zu koennen.
Nicole aus Zuerich ist mein spezielles "Schaetzeli" und ich freue mich schon jetzt, sie in der Schweiz wieder zu sehen!!! Gell Nicole auf Rueblitorte und so...
Hasta luego amigas!!! Que tengan una buena ultima semana en Samamra!!!
Animales in Samara
Ist schon so, dass ich mich an Tiere gewohnt bin. Da ich in Ettiswil aufgewachsen bin. Ein Ort, wo sich Fuchs und Hase zumindest zu meiner Schulzeit noch gut Nacht gesagt haben... Aber nichts ist diese Kindheitserinnerung verglichen mit Samara...
So schlief ich die letzten 4 Wochen mit Oropax... Jede Nacht!!! Nicht etwas, weil meine tica Familie ein grosses Partyvolk gewesen waeren oder weil meine mama tica schon im Morgengrauen den Sand von der Veranda gewischt hatte, NEIN...... Es waren die Tiere rund um unser Hause!!!
Kaum zu glauben, aber es wohnten sicherlich 15 bis 20 Hunde in unserer Strasse. (Doch klar ist das moeglich, denn in unserem kleinen Haus waren ja alleine schon 3 Hunde untergebracht) Das Hundegebell begleitete mich also in meinen Schlaf, denn sie waren immer sichtlich aufgeregt, wenn irgendwo in meiner Nachbarschaft jemand zu spaeterer Stunde als 17.30 Uhr nach Hause kam. (Das kommt daher, dass es um 17.30 Uhr in Samara dunkel wird) Naja, Hundegebell ist ja mal noch nichts Aussergewoehnliches. Ein bisschen muehsamer fand ich die Huehner und "Gueggel", die im Morgengrauen die Einwohner von Samara aufwecken wollten. Sie machten ihre Sache gut, denn jeden Morgen, trotz Oropax, weckten mich das Gegacker und Gekreische aus der Nachbarschaft. Wenn es um 17.30 Uhr dunkel wird, dann wirds eben auch wieder sehr sehr sehr !!!! frueh hell. So wurde ab 4 Uhr das allmorgendliche Weckkonzert abgehalten. Aussergewoehnlich laut waren auch die Voegel. Eigentlich ist es ja was schoenes, von einem Voegelchen aus dem Schlaf geholt zu werden. Nun ja, diese Voegel hier wuerde ich nicht unbedingt in die Kategorie "Nachtigall und ihr zartes Gezwitscher" einordnen.
Was auch aussergewoehnlich laut sein kann sind Katzen. Wer schon mal einen Katzen-Kampf gehoert hat, kann dies nachvollziehen. Man stelle sich jetzt aber vor, dass dieser Kampf auf einem Wellblech-Hausdach ausgetragen wird und die Bewohner des Hauses (in diesem Fall ICH) angsterfuellt aus ihrem Schlaf aufschrecken und nicht wissen, ob nun ein Erdbeben stattfindet oder der Krieg der Sterne ausgebrochen ist.
Was sich ganz speziell anhoert ist das Gebruell der Bruell-Affen. Die erhielten ihren Namen aus dem einen ganz einfachen Grund: Sie bruellen so laut, dass es einem Angst und Bang wird und du nichts weisst, welches Monster hinter dir her ist...
Fuer mich waren diese Tier-Laute ein Teil des Erlebnisses "Samara". Natuerlich konnte man die Tiere nicht nur hoeren, sondern auch sehen. So war es jedesmal toll, wenn uns die Affenfamilie in der Schule besuchte. Auf dem Foto oben sieht man ein Aeffchen in den Baeumen herumturnen. Das Aeffchen ist nicht etwa im Wald, nein es hangelt sich an den Baeumen des Schuleareals herum. Ausserdem hat es viele Eichhoernchen, die auf den Palmen am Strand herumhuepfen. Oft laufen Pferde und Kuehe einfach frei auf der Strasse herum. So musste ich oftmals aufpassen, wenn ich in der Nacht nach Hause radelte, dass ich nicht in irgendeine Kuh oder ein Pferd fahre, denn die standen einfach so in der Dunkelheit auf der "Hauptstrasse" herum oder sie liefen am Strand entlang...
Si la vida en Samara es muy especial!!!
Sonntag, 1. November 2009
Samara... muy muy tranquilo!!!
Seit einer Woche bin ich nun in Samara und besuche die Sprachschule. Was fuer ein Leben!!! Der Unterricht findet entweder vormittags oder nachmittags statt. Die restliche Zeit des Tages verbringe ich mit Surfen, Suennelen, Velofahren, Yoga oder Tanzen und einfach mit all den Sachen, fuer die ich normalerweise NIE Zeit haette.
Meine Mama Tica heisst Xinia und ist wohl die beste Koechin von ganz Samara. Immer am Mittwoch gibt sie in der Schule Kochunterricht, den wir besuchen koennen. Dort lernen wir typische Gerichte aus Costa Rica kennen.
In der Schule gibts auch Tanzunterricht. Wow, da bin ich voll dabei!!! Wie man auf dem Bild sehen kann, haben wir dabei immer viel Spass.
Besonders gefaellt mir mein Pausenplatz!!! Auf dem ersten Bild sieht man unseren Pausenplatz. Manchmal faellt es mir echt schwer, mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Immer wieder wandert mein Blick Richtung Meer.
Mit dem Spanisch gehts flott vorwaerts. Leider scheinen alle Schweizer, die ich auf meiner Reise bisher nicht angetroffen hatte, nun hier zu sein. Bestimmt 75 Prozent sind Schweizer. So limitiert sich mein Spanisch auf den Unterricht (sind immerhin 4 Stunden pro Tag) und auf zu Hause. Aber mit meiner Ticamama rede ich schon ganz viel!!! Sie ist wirklich voll herzig und ich fuehle mich wie im Paradies. Sie kocht fuer mich, waescht meine wenigen Kleider und putzt meinen Sand aus meinem Zimmer!!!
Samara ist ein herziges Doerfli. In der Nacht kann es gut sein, dass Rinder und Pferde frei auf der Strasse rumlaufen... Ich werde auch immer um 4 Uhr von Hahn des Nachbarn geweckt. Ausserdem hats in den Bauemen Affen, die einen heiden Laerm veranstalten. Sie heissen nicht umsonst Bruellaffen. Ausserdem gibts Leguane, die bei uns in der Schule herumspazieren...
Si, estoy disfrutando me!!!!
Schildkroeten
Dieses Wochenende sind wir an einen Strand gefahren, um Schildkroeten zu beobachten. Wir hatten Glueck! Im Dunkeln tasteten wir uns vorsichtig durch den Sand weil UEBERALL kleine Schilkroetchen ihren Weg vom Strand ins Meer suchten. Wir sahen die zweitkleinste Meeresschildkroete / die Lora Schildkroete. Was mich vor allem sehr beeindruckte war, dass diese Rasse IMMER wieder zurueck an diesen Strand kommt, um ihre Eier zu legen. Also die kleinen Schildkroetchen erinnern sich nach 15 Jahren, wenn sie zum ersten Mal Eier legen, wo sie geboren wurden und kommen exakt an diesen Strand zureuck. Wahnsinn!!! Sie kommen danach so alle 3,4 Jahre retour, um Eier zu legen. Wir sahen dann auch eine Schildkroetenmama, die ihre Eier in das Sandloch legte, welches sie zuerst gegraben und danach wieder zu gemacht hatte. Sie legte gegen 80 Eier, die aussahen, wie kleine Pingpongbaelle!!!
Die Schilkroeten kommen jedoch oft in riesigen Gruppen an den Strand um Eier zu legen. Bei einer solchen Ariba (Ankunft) kommen alle 10 Minuten etwa 300 Schildkroeten aus dem Wasser. Es hat ueber 10'000 Schildkroeten, die alle ihre Eier legen. naja, wir sahen halt nur eine! Dafuer war der Strand nicht uebersaeht von Touristen...
Was mich auch noch faszinierte, war die Wichtigkeit der Temperaturen. Die Schildkroeten kommen eigentlich das ganze Jahr, um Eier zu legen. Jedoch im Winter, wenn die Temperaturen um die 28 Grad sind (!!!!!) ist es am idealsten. Denn dann entwickeln sich Maennchen wie Weibchen aus den Eiern. Ist die Temperatur unter 27 Grad gibt es nur kleine Maennchen und ist es ueber 29 Grad entwickeln sich nur Weibchen aus den Eiern... Wow, wer ist nun heissbluetiger??? Im Sommer ist es viel zu heiss fuer die kleinen Schildkroetchen. Ab 35 Grad sterben alle Kleinen...
Freitag, 23. Oktober 2009
Es gibt gute Tage, schlechte Tage und ganz schlechte Tage!!!
Phhhaaa war das ein Tag!!!
Da es ja immer mal gut und schlechte Tage gibt, muss ich jetzt doch von meinem wirklich Scheiss-Tag berichten. Sowas gibts halt auch im Leben eines Travellers!!!
Aufgestanden bin ich zwar noch gut und es gab hier im Hostal sogar gratis Fruehstueck, welches du selber zubereiten und dann auch selber versorgen musstest, das war toll!!!
Voller Tatendrang wollte ich dann San Jose erobern... Erste Mission war ein Coiffeur zu finden. Ein Ami im Hostel hat mir dann gleich seinen lieblngs Friseurladen empfohlen, bequem zu Fuss zu erreichen. Das hat auch bestens geklappt. Die Lady im Coiffeurladen sagte mir, ich solle in 1,5 Stunden wieder kommen. Um so besser, da blieb mir genug Zeit, um via Skype mit meiner Familie zu sprechen und mit Chregu... Das war schoen.
Ja, bis um 11 Uhr war alles noch recht schoen, zur Abwechslung auch das Wetter...
Ich sass also auf dem Coiffeurstuhl und sagte der Frau in meinem besten Spanisch, dass sie bloss nicht zu viel abschneiden soll... Ich wolle die Haare ja noch zusammenbinden koennen. Wir eingten uns auf 2 Fingerbreit!!! Nunja... ich glaube, sie hat eher eine Handbreite voll abgeschnitten. Aber das wird schon gut sein so. Ich war einfach ein wenig geschockt, da ich ja wirklich wieder ziemlich lange Haare hatte... Naja, die wachsen ja wieder nach.
Zum Glueck konnte ich den Haarschnitt mit Waschen und Foehnen (umgerechnet 16 Schweizerfranken...) mit der Creditkarte bezahlen.........
Und jetzt beginnt eigentlich die Misere so richtig...
Ich merkte naemlich, dass meine EC Karte nicht mehr an ihrem Ort ist. Sie steckte bis anhin immer bei meiner Visakarte im selben Plastiktaeschchen. Sofort wurde mir klar, WO die EC Karte sein musste. Sie war gestern Abend bei meinem ersten Bargeldbezug hier in Costa Rica im Bankomat stecken geblieben und hat vergeblich darauf gewartet, dass ich sie wieder herausnehme. Ich habe sie also IM Bankomat drin gelassen und schlicht vergessen....... Mann, hab ich mich genervt. Die letzten 2,5 Monate habe ich mich voll daran gewoehnt, dass die EC Karte in den Schlitz gesteckt wird und dann sofort wieder herausgezogen werden muss, dann erst wird der PIN eingeben... usw. Hier in Costa Rica kommt die Karte sogar NACH dem Bargeld heraus. Ich war aber gestern Abend so kaputt nach der langen Busfahrt, ausserdem musste ich eine halbe Stunde nach einer Bank suchen und die Karte wollte zuerst nicht funktionieren. Ich war also mit meinen Gedanken weit weg, als ich das Geld herauszog und dachte nicht im Geringsten an die Karte, die ja noch im Automat steckte!!!
Ich ging also zur Bank und meldete meinen Verdacht, bevor ich ueberhaupt ins Hostel zurueckging, um die Karte dort zu suchen. Ich war mir so sicher... In der Bank waren sie sehr freundlich. Ich solle um halb 5 wieder kommen...
Dann ging ich ins Hostel und Hammerschlag NR.2 folgte sogleich. Ich ging in den Safe, wo ich meinen anderen Wertsachen hinterlegt hatte. Normalerweise kann man ja seine Wertsachen im Zimmer in einem Kaestchen einschliessen, nur waren gestern alle Kaestchen belegt. So legte ich meine Wertsachen (einschliesslich dem frisch geholten Geld) fuer eine halbe Stunde unter meine Bettdecke. Was fuer ein Fehler!!!! Erst danach schloss ich die Sachen in einen Safe.
Tja also Hammerschlag NR.2 war, dass sich weder mein EC Kaertchen im Safe befanden (was mich ja eh nicht ueberraschte) NEIN... Es fehlte auch das Geld, was ich gestern rausgelassen hatte. Jemand hat mir doch tatsaechlich umgerechnet etwa 160 bis 180 CHF geklaut!!!!!!!!! So ein ARSCH!!!!
Jetzt war ich echt wuetend!!!
Aber es ging noch weiter...
Etwas abgeregt, denn das Geld war ja jetzt eh schon weg, wollte ich noch in die Stadt, um ein paar Sachen einzukaufen. Kaum war ich im Zentrum von San Jose fing es wieder an zu regnen. Ich fand auch keine meiner Sachen, die ich einkaufen wollte. Nun regnete es wieder so stark, ich musste einen REgenschirm kaufen. Ausserdem wusste ich wiedermal ueberhaupt nicht mehr, wo ich war... Ich verlaufe mich staendig in Staedten. Aber zum Glueck kann ich ja genug Spanisch, um mich wieder auf den richtigen Weg "erklaeren" zu lassen.
Jedenfalls fand ich einen Bus, der mich in die Naehe meines Hostels und der Bank brachte, die ja noch meine EC Karte hatte. Die Karte hatte ich aber inzwischen sperren lassen, um auf Nummer sicher zu gehen.
Naja, die Bank war doch nicht sooooo naha und auf dem Weg dahin wurde ich wieder voll nass. Meine einzigen "noch" trockenen Schuhe waren jetzt auch nass...
In der Bank musste ich fast 1h warten, bis die endlich mein Problem loesen konnten. Die Frau, die uebrigens auch Alexandra hiess, kam doch tatsaechlich mit meiner in der Zwischenzeit gesperrten Karte daher...
Was ich hier voller Stolz noch anfuegen moechte, ist, dass ich die ganze EC-Karten-Geschichte in der Bank auf Spanisch managte!!! Wow!!!
Ich kam also aus der Bank und... welche Ueberraschung...es regnete immer noch und ich musste nun noch Bargeld beziehen, da ich ja keins mehr hatte. Dann wollte ich noch meine Einkaeufe machen und endlich ins Trockene gehen und mir noch einen schoenen Abend machen.
Hammerschlag NR3... Meine 2.Karte, die Travel Cash Karte funktionierte nicht mehr. Your card is invalid!!! So ein SCH.... Ich probierte verschiedene Bankomaten aus, war ja inzwischen eh pflotschnass! Aber nichts da... Es gab kein Geld fuer mich. Ich musste also wieder zurueck in mein Hostel und Karte Nr. 3 holen.
So!!! Jetzt war es an der Zeit, dass sich das Blatt wieder zum Guten wenden muss. Nachdem mir meine Haare "genommen" (hihihi, so schlecht siehts eigentlich gar nicht aus), mein Geld gestohlen, meine 1.Karte vom Bankomaten verschluckt, meine 2.Karte futsch gegangen, meine Schuhe und ich pflotsch nass waren,... musste jetzt endlich wieder mal etwas klappen.
Leider regnete es nun noch mehr als vorher und ich musste fast 15 Minuten am Strassenrand stehen, bis endlich ein Taxifahrer mit gruenem Licht auf dem Dach vor mir stehenblieb und mitleidig die Tuere oeffnete!!!
Ehrlich gesagt, am Strassenrand habe ich wiedermal so richtig laut vor mich hin geflucht!!!
Nun aber wendete sich das Blatt... Ein Glueck, dass ich 3 verschiedene Karten dabei hatte. Auf meiner Reise nach Madagaskar hatte ich erfahren muessen, wie (sorry um das Fluchwort) SCHEISSE es ist, auf nur eine Karte zaehlen zu koennen... Gell Rege, ich sage nur: Bank of Africa!!!
Welch eine Erleichterung, dank meiner Visakarte spuckte der Bankomat Geld aus!!! Jetzt konnte ich mir endlich was zu Essen kaufen und meine anderen Einkaeufe erledigten sich ebenfalls fast von alleine. Ploetzlich waren alle Geschaefte, die ich brauchte, am gleichen Ort und ich konnte in Ruhe "shoppen".
Alles bestens!!!
So ist das halt. Es gibt gute Tage, schlechte Tage und ganz schlechte Tage... Aber so schlecht war das heute auch wieder nicht!!!
Samstag, 17. Oktober 2009
Tarzan auf hoher See
Cartagena - San Blas mit dem Schiff " Stahlratte"
Das absolute Highlight meiner bisherigen Reise sollte jedoch die Ueberfahrt von Cartagena nach San Blas, Panama mit dem Schiff "Stahlratte" werden. Dieser Tripp dauerte 4 oder sogar 5 Tage, da ich noch einen Tag laenger auf den Inseln blieb. Leider konnten wir die Segel nicht aufspannen, da der Wind schlecht stand und uns voll entgegen windete. So tuckerten wir 30 Stunden lang Richtung Panama. Es hatte 18 Touristen an Bord und 4 Besatzungsmitglieder. Schon bald waren wir eine zusammengeschweisste Truppe und ich fuehlte mich wie in einer grossen Familie. Einige litten mehr oder weniger unter Seekrankheit. Ich spuehrte nicht viel, etwas komisch im Bauch aber mit einer Tablette verging mir die Uebelkeit rasch. Ich genoss die Ueberfahrt und konnte mich nicht sattsehen vom Meer... Einfach nur Wasser!!! Wahnsinnig diese Dimension. Zusammen mit Doro aus Deutschland sass ich die meiste Zeit vor dem Steuer und hatte eine tolle Aussicht. Ausserdem musste ich Doro etwas von ihrer Seekrankheit anlenken. So hoerten wir Zueri West, die ganze Zeit und ich sage euch... Schweizer Musik wirkte Wunder! Dank Kuno und Band fuehlte sich Doro bald schon viel besser. (Vielleicht wirkte auch die Tablette, aber sie war fest ueberzeugt, dass es die Musik von Zueri West war) Auch der Mexikaner Sergio war ueberzeugt, dass ihm Zueri West geholfen hat, seine Ueblkeit zu vergessen...
Wir wurden auf dem Schiff verkoestigt wie Koenige. Unser Essen fingen wir zum Teil selber oder es wurde von Fischern gebracht, als wir vor San Blas einliefen. Wir verbrachten 3 Naechte an Bord. Die erste Nacht fand ich meinen Schlaf nicht. Hitze, das Schaukeln der Welle und vor allem das Rattern des Motors liesen mich wach bleiben. Aber jeder reagiert halt anders auf diese Bedingungen. einige wurden sehr schlaefrig oder es wurde ihnen "Kotz-Schlecht" oder andere bleiben hellwach... Eigentlich ist es ja klar, dass ich zur letzteren Sorte gehoere...
Als wir in San Blas einliefen, fehlten mir die Worte. Vor mir erstreckte sich das bewaldete Festland und im Meer konnte ich die vielen Inselchen gar nicht zaehlen. Es soll 365 verschiedene Inseln geben, wobei einige nur ein paar Palmen auf sich tragen. Wir legeten Anker zwischen ein paar Inseln. Nun war Schnorcheln, Baden, Volleyspielen, Chillen, Geniessen, Tarzanspielen usw...
Wir veranstalteten ein grosses BBQ auf einer der Inseln. Wenn ich von Inseln spreche, dann koennt ihr euch das aller schoenste Insel-Foto von einem Reisebuero vorstellen. In 5 bis 10 Minuten bist du um die Insel gelaufen und du musst aufpassen, dass dir keine Kokusnuss auf den Kopf faellt.
Ich beschloss mit einigen vom Boot , noch einen Tag auf San Blas zu bleiben, bevor wir uns nach Panama City bringen liessen. Dies war eine gute Entscheidung. Voellig ueberwaeltigt gingen wir von Bord, die Verabschiedung der nun so liebgewonnenen Freunde war richtig schwer. Unser Gepaeck brachten wir in unser "Hostel", welches aus verschiedenen Bambushuetten bestanden. Eine Huette war das Haus einer Familie, welche kurzerhand bei Verwandten uebernachteten, damit wir alle Platz hatten. Wir wurden bekocht und dann wurden wir noch auf eine tolle Insel gebracht, wo wir vom Schnorcheln und Schwimmen gar nicht genug kriegen konnten. Die Nacht war mehr oder weniger bequem. Alles war ein bisschen feucht und mein Bett, das einzige im Raum, denn die anderen schliefen in Haengematten, war mehr oder weniger auch eine Haengematte.
Verbluefft erwachte ich jedoch, geblendet von den ersten Sonnenstrahlen, die natuerlich durch die Bambuswaende durchschienen. Grad noch rechtzeitig konnte ich die Kamera ergreifen und knipste wunderschoene Bilder vom Sonnenaufgang...
So gewoehnte ich mich langsam wieder, festen Boden unter den Fuessen zu haben. Ich litt fast mehr unter "Landkrankheit", den unter "Seekrankheit"... Die ganze Zeit hatte ich das Gefuehlt, immer noch auf dem Boot zu sein und es schwankte alles im mich herum...
Nun bin ich in Panama City und erhole mich von den wunderschoenen, aber auch anstrengenden Tagen. Bald geht es weiter Richtung Norden...
Hasta luego
Eindruecke aus Cartagena
Sonntag, 11. Oktober 2009
Cartagena - la cuidat mas hermosa del mundo!!!
Seit vier Tagen bin ich nun in Cartagena und geniesse diese Stadt in vollen Zuegen. naja, tagsueber ist es mehr oder weniger ein Genuss, da es gegen die 40 Grad sein muss. Der Stadtbummel endet dann meistens irgendwo in einem klimatisierten Kaffee, Geschaeft oder sonst irgendwo, wo sich mein voellig verschwitztes T-Shirt wieder etwas von meiner Haut loesen kann. Sich umzuziehen tagsueber hat schon gar keinen Wert mehr... Deo erfuellt seinen Zweck!!!
Die Stadt ist jedoch wunderwunderschoen. Ich kann mich gar nicht sattsehen an all den Gebaeuden, Kirchen und vor allem den schoenen Balkonen und den verzierten Tueren. Ueberall hat es Blumen. Es ist einfach toll!!! Die Menschen hier sind sehr stolz auf ihre Stadt, zurecht.
Wo jedoch viele Touristen sind, sind auch viele Verkaeufer, Schuhputzer, Tourguides, die dir irgendeine Tour andrehen wollen. Du kannst kaum durch die Stadt laufen, ohne nicht 10 verschiedene "amigos" kennenzulernen. Alle sind sofort deine "Amigos"... "Hey amigo, come to my place, buy this, buy that"... unglaublich. Manchmal rede ich einfach Schwiizerduetsch mit den Leuten, die kehren dann meistens leicht verwirrt um und suchen sich ein anderes Opfer.
Morgen werde ich Cartagena verlassen. Um 8 Uhr treffen wir uns alle am Hafen und werden auf unser Segelschiff "Stahlratte" gebracht. Lustigerweise habe ich schon 6 verschiedene Leute getroffen, welche auch mit der Stahlratte nach Panama segeln werden. Wirklich unglaublich dieser Zufall. So verbrachte ich die letzten Tage mit ein paar Leuten, die mit mir morgen aufs Boot kommen. Es war toll, die Stadt nicht alleine "erobern" zu muessen. Fuer mich ist es unglaublich, wie schnell man hier Leute kennenlernt. Es ist wirklich so.... You are never allone, when you travel.
Ich freue mich nun wahnsinnig auf die Bootsreise. Hoffe bloss, dass es nicht zu stuermisch wird auf dem Meer. Vorsorglicherweise habe ich mir ein paar Tabletten gekauft gegen Seekrankheit...
Mittwoch, 7. Oktober 2009
No estamos juntos - soy sola!!!
Nun hiess es also Abschied nehmen...
Von Medellin aus gingen Michi und ich getrennte Wege. Er nahm den Bus nach Cali, das liegt im Sueden und ich bestieg den Bus Richtung Santa Marta, welches ganz im Norden von Kolumbien liegt. Ein etwas komisches Gefuehl, nun wirklich alleine unterwegs zu sein.
Die naechtliche Busfahrt nach Santa Marta sollte ein Pruefstein meiner eisernen Geduld werden. Aus den 12-15h wurden 16 Stunden Busfahrt mit einem Stopp nach etwa 3h. Ich war eingepfercht in meinen Sitz und spuehrte schon bald das Verlangen, meine Beine zu strecken. Naja, ich musste mich gedulden, bis wir in Santa Marta waren. An Schlaf war kaum zu denken... und so verbrachte ich die Stunden bis zum Morgen mit meinem Ipot... und vielen tollen Melodien...
Doch die Strapazen lohnten sich. In Taganga, einem kleinen Doerfchen 10 Minuten von Santa Marta entfernt, entschaedigte mich eine kalte Dusche und ein gemuetliches Hostal.
Mein Ziel jedoch war der Parque National Tayrona. Zusammen mit dem Uruguyaner Tabaré machte ich mich auf den Weg. Nach einer Busfahrt, einer erneuten Polizeikontrolle und einem Spaziergang durch den Jungel, wo Aeffchen an den Baeumen turnten, kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Vor mir lag eine Bucht, schlicht und einfach paradiesisch!!! Das Meer rauschte und der salzige Wind wehte noch die letzten Gedanken aus meinem Kopf. An diesem Ort hier kannst du nur geniessen... Ich musste lachen, denn in der Schweiz kann man tatsaechlich CD's kaufen, die genau dieses Geraeusch, dieses Rauschen des Meers, wiedergeben... Entspannt verbrachte ich zwei tolle Tage mit tollen Leuten an einem tollen Ort!
El Peñol
Nachdem wir in Medellin vergeblich nach dem Charme suchten, den die kleineren Staedte massenhaft verspruehten, zog es uns nach 2 Tagen weiter nach Guatapé. Dieses Doerfchen, im Vergleich zu Medellin war es wirklich nur ein klitze kleines Doerfchen, lag an einem Stausee. Nun ja, wir in der Schweiz sind uns gewohnt, dass ein Stausee auch eine Staumauer hat, nur hier fanden wir keine solche Mauer. Der See war durchzogen mit hunderten von Inselchen, bewaldet, unbewohnt, bewohnt,... Die vielen Villen, welche den See umrandeten, zeugten von wohlhabenden Medellinern, die ihre Wochenenden und Ferien in dieser Region verbringen. Keine schlechte Idee, denn die Temperaturen liegen ganzjaehrig bei etwa 25 Grad. Mal etwas mehr Regen, aber sonst scheint hier oft die sonne.
Der Peñol ist ein Monolith aus vulkanischem Gestein. Er ueberragt die sonst schon hueglige Landschaft um 200 Meter. Es war wirklich eindruecklich. So steht dieser Stein einfach so am Rande des Sees. Wir konnten uns nicht vorstellen, WIE dieser Stein hierher gekommen ist. Google machte uns auch nicht schlauer...
Jedenfalls erklommen wir die 649 Treppen, die hinauf auf den Peñol fuehren und genossen die ueberwaeltigende Aussicht.
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